Die 7 größten Irrtümer beim Thema Einbruchschutz

Wenn es um den Schutz des eigenen Zuhauses geht, kursieren zahlreiche Mythen und Missverständnisse. Diese falschen Annahmen können dazu führen, dass Hausbesitzer und Mieter in trügerischer Sicherheit leben oder in unwirksame Maßnahmen investieren. In diesem Artikel räumen wir mit den sieben häufigsten Irrtümern zum Thema Einbruchschutz auf und geben Ihnen fundierte Informationen an die Hand.
Irrtum 1: „Bei mir gibt es nichts zu holen."
Viele Menschen glauben, dass Einbrecher nur wohlhabende Haushalte ins Visier nehmen. Die Realität sieht anders aus:
Fakten:
- Einbrecher suchen nicht nur nach Schmuck und Bargeld, sondern auch nach Elektronik, Sammlerstücken und anderen leicht transportierbaren Wertgegenständen
- Laut polizeilicher Kriminalstatistik werden Wohnungen in durchschnittlichen Wohngebieten genauso häufig angegriffen wie solche in wohlhabenden Vierteln
- Viele Einbrüche passieren spontan, wenn eine günstige Gelegenheit (z.B. offensichtlich ungesicherte Fenster) erkannt wird
Richtig ist: Jeder Haushalt kann zum Ziel werden. Auch vermeintlich bescheidene Wohnungen enthalten in der Summe oft Werte, die für Einbrecher attraktiv sind. Zudem ist der materielle Schaden nur ein Aspekt – der Eingriff in die Privatsphäre und die psychischen Folgen wiegen oft schwerer.
Irrtum 2: „Professionelle Einbrecher kommen überall hinein."
Die Vorstellung vom hochprofessionellen Einbrecher, der jeden Schutz überwinden kann, führt bei vielen Menschen zu Resignation.
Fakten:
- Rund 80% der Einbrüche werden von Gelegenheitstätern verübt, nicht von „Profis"
- Einbrecher arbeiten unter Zeitdruck – Widerstand von mehr als 3-5 Minuten führt meist zum Abbruch des Einbruchversuchs
- Statistiken zeigen, dass etwa 45% aller Einbruchversuche im Versuchsstadium scheitern, überwiegend aufgrund vorhandener Sicherungstechnik
Richtig ist: Wirksame Sicherungsmaßnahmen bieten sehr wohl Schutz und reduzieren das Einbruchrisiko erheblich. Das Ziel ist nicht, eine unüberwindbare Festung zu schaffen, sondern dem Täter so viel Widerstand entgegenzusetzen, dass er vom Einbruchversuch ablässt.
Irrtum 3: „Eine Alarmanlage reicht als Schutz vollkommen aus."
Viele Hausbesitzer vertrauen ausschließlich auf elektronische Sicherungstechnik und vernachlässigen den mechanischen Grundschutz.
Fakten:
- Eine Alarmanlage meldet einen Einbruch, verhindert ihn aber nicht
- Die durchschnittliche Reaktionszeit auf einen Alarm (durch Sicherheitsdienste oder Polizei) beträgt in städtischen Gebieten 8-15 Minuten
- Erfahrene Einbrecher wissen, dass sie nach Auslösen eines Alarms noch einige Minuten Zeit haben
Richtig ist: Eine effektive Einbruchsicherung basiert auf dem Zusammenspiel von mechanischem Grundschutz und elektronischer Überwachung. Erst stabile Türen, Fenster und Schlösser stellen sicher, dass ein Einbrecher nicht binnen Sekunden eindringen kann. Die Alarmanlage ist eine sinnvolle Ergänzung, kein Ersatz für mechanische Sicherungen.
Irrtum 4: „In oberen Stockwerken bin ich sicher."
Bewohner von Mehrfamilienhäusern wiegen sich oft in falscher Sicherheit, wenn sie in höheren Stockwerken wohnen.
Fakten:
- Rund 30% der Wohnungseinbrüche in Mehrfamilienhäusern betreffen Wohnungen über dem Erdgeschoss
- Erfahrene Einbrecher nutzen Balkone, Fassadenelemente, Regenrohre oder angrenzende Gebäudeteile, um auch in höhere Stockwerke zu gelangen
- Besonders in Dachgeschosswohnungen bieten oft schlecht gesicherte Dachfenster oder Dachterrassen leichten Zugang
Richtig ist: Auch Wohnungen in oberen Stockwerken benötigen angemessenen Einbruchschutz. Besonders Balkontüren und erreichbare Fenster sollten mit einbruchhemmenden Beschlägen und Zusatzschlössern gesichert werden.
Irrtum 5: „Mein Hund schützt mich vor Einbrechern."
Viele Hundebesitzer verlassen sich auf die abschreckende Wirkung ihres vierbeinigen Freundes.
Fakten:
- Während Hunde tatsächlich eine gewisse abschreckende Wirkung haben können, sind sie kein zuverlässiger Schutz
- Erfahrene Einbrecher kennen Methoden, um Hunde abzulenken oder zu beruhigen
- Kleinere Hunde werden von Einbrechern oft nicht als Bedrohung wahrgenommen
- Viele Einbrüche erfolgen, wenn niemand zu Hause ist – inklusive des Hundes, der oft mit der Familie unterwegs ist
Richtig ist: Ein Hund kann eine sinnvolle Ergänzung zu technischen Sicherungsmaßnahmen sein, ersetzt diese aber nicht. Besonders während der Abwesenheit der Familie bietet ein Hund keinen zuverlässigen Schutz.
Irrtum 6: „Einbruchschutz ist teuer und aufwändig."
Die Vorstellung, dass wirksamer Einbruchschutz zwangsläufig mit hohen Kosten verbunden ist, hält viele Menschen davon ab, in ihre Sicherheit zu investieren.
Fakten:
- Viele wirksame Sicherungsmaßnahmen sind bereits für wenige hundert Euro realisierbar
- Nachrüstungskomponenten für Fenster und Türen bieten guten Grundschutz zu moderaten Preisen
- Für einbruchhemmende Maßnahmen gibt es attraktive Fördermöglichkeiten, z.B. über die KfW-Bank
- Viele Versicherungen bieten Rabatte auf die Hausratversicherung, wenn bestimmte Sicherungsmaßnahmen nachgewiesen werden
Richtig ist: Wirksamer Einbruchschutz muss nicht teuer sein. Besonders die Nachrüstung bestehender Fenster und Türen bietet ein hervorragendes Kosten-Nutzen-Verhältnis. Durch staatliche Förderung und Versicherungsrabatte amortisieren sich viele Maßnahmen schneller als gedacht.
Irrtum 7: „Ich verlasse mich auf mein Bauchgefühl."
Viele Menschen vertrauen bei Sicherheitsfragen auf ihre Intuition statt auf Fachwissen.
Fakten:
- Die subjektive Wahrnehmung von Sicherheitsrisiken weicht oft stark von der objektiven Gefährdungslage ab
- Ohne Fachkenntnisse sind Schwachstellen an Türen und Fenstern oft nicht zu erkennen
- Viele vermeintlich sichere Lösungen aus dem Baumarkt bieten keinen wirksamen Schutz
- Polizeiliche Beratungsstellen berichten, dass selbst nach Einbrüchen viele Haushalte unzureichende oder falsche Sicherungsmaßnahmen ergreifen
Richtig ist: Eine professionelle Sicherheitsberatung durch Experten der Polizei oder zertifizierte Fachbetriebe ist unerlässlich für wirksamen Einbruchschutz. Nur so können individuelle Schwachstellen erkannt und passende Lösungen empfohlen werden.
Fazit: Informierter Einbruchschutz ist wirksamer Einbruchschutz
Mythen und Irrtümer können zu falschen Entscheidungen beim Thema Einbruchschutz führen – entweder zu übertriebenen Maßnahmen oder zu gefährlichen Sicherheitslücken. Mit faktenbasierten Informationen können Sie Ihr Zuhause gezielt und effektiv schützen.
Unser Rat: Lassen Sie sich von Experten beraten. Die polizeilichen Beratungsstellen bieten kostenlose Erstberatungen an, und auch wir als zertifizierter Fachbetrieb für Sicherheitstechnik stehen Ihnen mit unserem Know-how zur Verfügung.
Vereinbaren Sie einen unverbindlichen Beratungstermin und erfahren Sie, wie Sie Ihr Zuhause wirksam schützen können – ohne unnötige Kosten und mit maximaler Effizienz.
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